„Intensiv“ reisen – mit Beatmung in den Urlaub

Wer Intensivpflege benötigt – besonders mit Beatmung – weiß, dass täglich viel Pflegematerial gebraucht wird. Oft ist es in Folien verschweisst, steril verpackt und wird in Kartons geliefert. Da man einiges vorrätig haben muss, nimmt es bereits zuhause viel Platz in Schränken und Regalen ein. 

Mit Kisten in den Urlaub?

Und wenn man damit in den Urlaub fahren möchte? Da steht man schnell vor einem Problem, wie packe ich alles platzsparend, aber dennoch übersichtlich und sauber ein? Damit nicht alles durcheinander geriet, haben wir früher einiges komplett mit den Aussenverpackungen in stapelbare Boxen verstaut. Neben den medizinischen Geräten, Hilfsmitteln und was man sonst noch für die Reise braucht, hatten wir am Ende immer ein Platzproblem in unserem Auto. Verreisen mit einer kleinen Intensivstation war aufwändig, das Packen dauerte endlos lang! Spontan nur für ein verlängertes Wochenende wegfahren? Irgendwie bekam diese tolle Idee durch den enormen Aufwand immer einen Dämpfer. 

Dann kam die Idee.

Da wir aber ungeheuer reiselustig und gern viel unterwegs sind, haben wir im Laufe der Jahre immer mehr dazugelernt und sehr praktische Dinge für uns entdeckt. Unsere beste Idee war irgendwann, einen handelsüblichen Werkstattwagen zu einem kleinen Intensivmobil umzufunktionieren: so wurde „Lotte“, unser Materialwagen geboren.

„Lotte“, der Materialwagen.

„Lotte“ möchten wir gar nicht mehr missen. Unser Pflegematerial passt in ihre Schub- und Staufächer prima hinein. Schaut mal unter diesem Link, hier findet ihr unser Modell. Besonders praktisch und platzsparend ist der Wagen nicht nur für den Transport, man kann ihn auch vor Ort, z.B. in der Ferienwohnung, im Hotelzimmer oder in der Klinik aufstellen und hat in der Nähe des Bettes immer alles griffbereit für die tägliche Pflege.

Da er eigentlich für Handwerker gedacht ist, die ja auch viel Kleinkram wie Schrauben, Dübel etc. benötigen, gibt es kleine Innenfächer, in die man z.B. Spritzen, Kombistopper, Medikamente und Verbandsmaterial verstauen kann. In die großen Staufächer passen Schlauchsysteme, Aquaflaschen, Händedesinfektionsmittel und eine ganze Menge Zubehör wie Filter, sterile und unsterile Handschuhe, Mundschutz, Kompressen usw. Auch ohne Kartons und nur in den sterilen Folien oder Zipbeuteln, bleibt trotzdem alles sauber und geordnet an seinem Platz und ist schnell griffbereit. Um eine Ablage für die Pflege zu haben, bauten wir noch eine mobile Platte, die vor Ort quer über den Wagen gelegt werden kann. Kleine Haken an der Seite dienen zur Befestigung von Müllbeuteln oder anderem, was man gern mal schnell aufhängen möchte. Und das Beste ist, er hat einen ausfahrbaren Schiebegriff und sehr stabile Rollen, denn vollgepackt ist „Lotte“ ein ziemlich schweres Mädchen.

Unser kleines Raumwunder.

Der Wagen ist ein wahres Platzwunder, er nimmt nur wenig Raum ein, aber für ein verlängertes Wochenende oder einen kurzen Klinikaufenthalt passt alles rein. Und weil er so praktisch ist, haben wir uns für längere Reisen gleich einen zweiten gekauft. Er heißt „Walter“ und versteht sich prächtig mit „Lotte“. Wir haben beide mit Klebefolie aufgepimpt, damit sie nicht mehr wie typische Werkstattwagen aussehen.

Für alle Fälle.

Mittlerweile steht sogar ein Wagen parat, der immer mit Material für mindestens drei Tage gefüllt ist, damit wir auch mal spontan verreisen können. Sogar auf einen überraschenden Krankenhausaufenthalt sind wir damit bestens vorbereitet, auch wenn wir „Lotte“ dafür am liebsten gar nicht brauchen.

Bestimmt habt ihr auch viele gute Ideen im Lauf der Zeit entwickelt, wie ihr euch das Reisen erleichtern könnt. Schreibt uns doch mal eure Ideen und sendet gern auch Bilder!

Eure Martina 🔆

Wer schreibt hier?

Hallo, ich bin Martina!

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Ich bin eine Schreibsüchtige, die gern liest und Erfahrungen teilt und ich liebe es wie Ella, kreativ zu sein. Auf dieser Seite findet ihr Infos und Gedanken zu verschiedenen Themen, die uns berühren. Leidenschaftlich gern bin ich Ellas Mum und sehr dankbar, dass Papa Stefan uns für alle Verrücktheiten, die uns in den Sinn kommen, den Rücken freihält. Auch wenn er vielleicht auf unserem Blog selten in Erscheinung tritt, ist er ein ganz besonderer Mensch für uns.

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