#noIPReG – Aufgeben ist keine Option!

Zwar wurde das sogenannte „Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz“ (IPReG) am 2.Juli 2020 vom Bundestag trotz massiver Proteste der Betroffenen, ihrer Interessenverbände und den Oppositionsparteien beschlossen, aber es ist bis jetzt noch kein gültiges Gesetz, am 18. September 2020 geht das Gesetz noch zur Abstimmung in den Bundesrat.

Unser Verein Intensiv Leben e.V., der sich in Kassel für schwerkranke und intensivpflichtige Kinder und Jugendliche einsetzt, hat ein Gespräch zwischen unserer Familie und der Hessisch-Niedersächsichen-Allgemeinen (HNA) vermittelt. Wir bekamen Besuch von der Redakteurin Anna Lischper, mit der wir ein langes und intensives Gespräch über Ellas Leben zuhause, ihr politisches Engagement und die Auswirkungen des IPReG sprachen, die wir als Familie befürchten, wenn es in Kraft tritt.

Mit freundlicher Erlaubnis der HNA dürfen wir Euch auf unserem Blog den Zeitungsartikel, der in der Kasseler Ausgabe vom 20.8.2020 erschienen ist, in voller Länge, mit einem klaren Statement von Intensiv Leben eV und einem starken Kommentar von Anna Lischper zeigen. Ein dickes Dankeschön von Herzen für soviel journalistisches und persönliches Engagement!

HNA-Ausgabe Kassel vom 20.08.2020

Petition unterstützen und für mehr Öffentlichkeit sorgen!

In dem Artikel wird auch ein Videoclip erwähnt, den Ella an alle Bundestagsabgeordneten geschickt hat, wir haben ihn euch hier noch mal verlinkt: https://www.facebook.com/Change.orgDeutschland/videos/961109474309109

Und hier geht`s zur Petition, die ihr mit eurer Stimme unterstützen könnt: https://www.change.org/p/lasst-pflegebed%C3%BCrftigen-ihr-zuhause-stoppt-das-intensivpflege-und-rehabilitationsst%C3%A4rkungsgesetz-ipreg-noipreg-jensspahn-bmg-bund

Mancher mag denken, das Gesetz sei beschlossen und ohnehin nicht mehr zu ändern. Wir sehen es nicht so. Dieses Gesetz betrifft vielleicht nur eine verhältnismäßig kleine Gruppe beatmeter Menschen in Deutschland, aber auch in abgeschwächter Form (betrachtet man seinen langen Weg vom ursprünglichen Gesetzentwurf RISG bis zum heutigen GKV-IPReG) verstößt es gegen Grundrechte und die UN Behindertenrechtskonvention. Heute sind es Beatmete, deren Selbstbestimmungsrechte beschnitten werden, welche Gruppe ist es morgen? Wer gegen IPReG kämpft, unterstützt nicht nur die Betroffenen, er schützt auch unsere Demokratie! Je mehr Menschen mit dem Thema erreicht werden, umso mehr Bekanntheit gewinnt es. Wenn wir sensibler mit solchen Problemen umgehen, bleiben wir wachsamer in unserem Umfeld, erkennen, wenn Unrecht geschieht. Vielleicht gelingt es uns auf diese Weise – sollte das Gesetz in Kraft treten – dass Menschen nicht klammheimlich aus Kostengründen in Heime abgeschoben werden.

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Herzlichst, Eure Ella und Martina

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Dorothea Bamgbala am 24. August 2020 um 2:27

    Ich arbeite selbst in der außerklinischen Intensivpflege. So ein Gesetz ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen und völlig am Menschen vorbei. So langsam wird mir unsere Regierung unheimlich mit ihren völlig inhumanen Beschlüssen!

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