„Moin, moin aus Hamburg“ -Tierpark Hagenbeck und die Altonaer Kinderklinik.
Hi, große Freude: es ging mal wieder nach Hamburg. Drei-bis viermal im Jahr muss ich zur Behandlung in die Altonaer Kinderklinik. Hier wurde ich zweimal am Rücken operiert, als ich wegen meiner Skoliose zur Stabilisierung des Rückgrats Titanstäbe eingesetzt bekommen habe. Sie nennen sich Growing Rods („mitwachsende Stäbe“). In 2016 bekam ich auf der linken Seite einen Stab, 2017 dann noch einen auf der rechten. Nach der ersten OP ging es mir lange Zeit nicht so gut, seit der zweiten bin ich aber zum Glück schmerzfrei und kann wieder viel länger in meinem Rolli sitzen. Die Stäbe haben einen kleinen Magneten in der Mitte und mit einem speziellen Gerät können sie von außen verlängert werden. Das ist nötig, wenn man sich noch im Wachstum befindet – sie wachsen sozusagen mit. Dazu müssen sie alle vier Monate ein paar Millimeter verlängert werden. Und deshalb bin ich so oft in Hamburg.
Hamburgliebe.
Weil wir immer schon am frühen Vormittag unseren Termin in der Klinik bekommen, fahren wir oft schon einen Tag vorher nach Hamburg, wir wohnen dann in einem Hotel. Und weil wir schon nachmittags ankommen, unternehmen wir immer noch etwas Schönes. Hamburg ist eine meiner Lieblingsstädte. Im Frühjahr waren wir sogar mal über mehrere Tage dort und meine Mum und ich haben die Stadt mit Rolli und Inlinern erkundet.
Mein Tag im Tierpark Hagenbeck.
Dieses Mal waren wir im Tierpark Hagenbeck. Es war so heiss in Hamburg, ca. 35 Grad. – das habe ich hier oben noch nie erlebt. Im Tierpark war es aber herrlich, die riesigen alten Bäume warfen viel Schatten. Am besten war es in den unterirdischen Tunneln des „Eismeer“-Komplexes. Die Tiere dort mögen es ja auch ein bisschen kälter. 😅Dort kann man Eisbären, Walrosse, Pinguine und Robben durch dicke Glasscheiben beobachten, wie sie unter Wasser schwimmen. Eins von den Walrossen schwamm immer direkt auf mich zu und machte dann an der Scheibe eine Rückwärtsrolle nach oben. Weil das dicke Glas ja vergrößert und etwas verzerrt, sah es richtig unheimlich aus. Meine Mum traute sich direkt an die Scheibe, aber mein Papa und ich hielten lieber ein bisschen Abstand.
Viele andere Tiere lagen irgendwo im Schatten und schliefen, die Elefanten konnten wir gar nicht sehen, das war schade für meine Mum, die Elefanten sehr liebt. Dafür habe ich meine Lieblingstiere, die Giraffen, gesehen. Unglaublich groß sind sie und bewegen sich trotzdem elegant durch das Gehege. Im Orang-Utan Haus waren wir auch – die große Kuppel war wegen der Hitze halb geöffnet und die Orangs waren erstaunlich lebendig und hangelten sich durch ihren künstlichen Dschungel. Im Tropenaquarium waren wir dieses Mal aus Zeitgründen nicht, aber das habe ich im Winter schon einmal besucht. Da finde ich besonders beeindruckend, dass man durch enge Pfade das Gefühl hat, man bewegt sich tatsächlich ein bisschen durch den Dschungel. Und viele bunte Schmetterlinge schwirren um einen herum. Es waren wieder tolle Stunden im Tierpark und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch.
Abends sind wir dann todmüde in unserem Hotelbett eingeschlafen.
Der „Lufthafen“ und alte Bekannte.
Am nächsten Morgen ging es in die Altonaer Kinderklinik. Weil ich noch ein bisschen Zeit vor meinem Termin hatte, bin ich noch in den „Lufthafen“, um die Ärzte und Krankenschwestern zu besuchen, die mich immer versorgen, wenn ich dort zur Beatmungskontrolle und Bronchoskopie (Lungenspiegelung) für drei Tage stationär aufgenommen werde. Und ich hatte Glück: ich traf eine meiner Lieblingskrankenschwestern und Herrn Dr. Grolle. Das ist der Leiter des „Lufthafens“, ein Beatmungszentrum des Altonaer Kinderkrankenhauses für Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen beatmet sind. Es gibt eine Abteilung, wo auch Kinder wohnen können und eine für temporäre Behandlungen. Manchmal sind die Kinder sogar über Wochen und Monate dort. Obwohl immer alle viel zu tun haben, nahmen sie sich Zeit für ein Gespräch mit mir und haben sich gefreut, mich zu sehen.
Und weiter ging es zu meinem Termin in die Orthopädie. Meistens muss man etwas länger warten, dieses Mal ging es aber ziemlich schnell. Meine Stäbe im Rücken wurden verlängert und das Kontrollröntgen zeigte, dass sie noch gut sitzen und alles in Ordnung ist.
Bis bald Hamburg.
Danach fuhren wir wieder nach Hause. Von Baustelle zu Baustelle hangelten wir uns über die Autobahn. Es war so heiss, dass ich es nicht aushielt ohne ein Eis.
Das war unser Ausflug nach Hamburg – beim nächsten in vier Monaten bleibe ich stationär für zwei Nächte im Lufthafen. Das ist dann ganz kurz vor Weihnachten – vielleicht feiern wir dann dort oben schon ein bisschen vor.
❤️lichst, Eure Ella
Wer schreibt hier?
Hi, ich bin Ella!
Rollifahrerin, Träumerin, Abenteurerin, Bastelfee, gern Zuhörende, Reisesüchtige, Schokoladensüchtige, SMA-Erkrankte, hoffentlich irgendwann in einer Großstadt Lebende und dann Studentin!!